Fashion Revolution Week 2022

„Who made my clothes?“ – das ist die zentrale Frage der Fashion Revolution Week, die jährlich in der Woche des 24. Aprils stattfindet. Während dieser Woche wird der Blick weg von den großen Marken und ihren ausgewählten Botschafter*innen hin zu den Personen hinter den Brands gelenkt: nämlich den Näher*innen und Produzent*innen. So soll mehr Transparenz für Lieferketten und Produktionsbedingungen erlangt und mehr Awareness für einen nachhaltigen Fashion-Konsum geschaffen werden.

von mey 18.04.2022

Fashion Revolution Week 2022 | mey®

Warum gibt es die Fashion Revolution Week und wann findet sie statt?

 

Die Fashion Revolution Week ist als Reaktion auf das schwere Unglück in der Textilfirma Rana Plaza am 24. April 2013 entstanden. Sie wird vom Verein Fashion Revolution – der größten globalen aktivistischen Modebewegung – veranstaltet.

Illegaler Weise wurden zwei Stockwerke auf das eigentliche Gebäude der Textilfirma Rana Plaza gesetzt. Bereits am Tag vor dem Unglück waren Risse in den Wänden zu sehen. Am 24. April 2013 stürzte das Gebäude als Konsequenz dieser illegalen Aufstockung ein. Dabei kamen 1134 Menschen ums Leben und 2500 Menschen wurden verletzt.

Die eingestürzte Fabrik produzierte für viele große und namhafte Modeunternehmen. Die Menschen verloren ihr Leben, weil die Einzelhändler ihrer Arbeitgeber nicht bereit waren, in eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu investieren – um durch diese Kostenersparnisse die Preise für die Endverbraucher weiter so gering wie möglich halten zu können.

Nach diesem Unglück wurde klar, dass dringend Handlungsbedarf besteht, um menschenwürdige und sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Um dies umsetzen zu können, müssen große Unternehmen und Fashion Brands jedoch erst einmal Transparenz in ihre Liefer- und Produktionsketten bringen, die häufig so komplex sind, dass nicht einmal die Marken selber wissen, wer letztendlich für sie produziert.

Mit der Frage „Who makes your clothes?“ werden Unternehmen gezwungen, genau das aufzudecken und zu beantworten. Diese Frage ermöglicht wiederum weitere Fragen wie bspw. nach fairen und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen.


Wie kann man an der Fashion Revolution Week teilnehmen?

Man kann sowohl als Konsument und Endverbraucher als auch als Unternehmen selbst an der Fashion Revolution Week teilnehmen.

Verbraucher werden aufgefordert, den großen Unternehmen die Frage „Who made my clothes?“ zu stellen. Das können sie z. B., indem sie das Etikett eines Kleidungsstücks fotografieren, auf Social Media mit dem Hashtag #whomademyclothes hochladen und die Brand darauf verlinken. Außerdem gibt es zahlreiche Events, Workshops und Talks, an denen man teilnehmen kann.

Unternehmen hingegen können proaktiv über ihre Produktions- und Lieferbedingungen aufklären. Fragen, die sie dabei beantworten können, sind z. B.: Wird die Ware in Eigen-, Fremd- oder Lohnfertigung hergestellt? Wo wird die Ware gefertigt? Wie sehen die Produktionsschritte aus? Woher werden Rohmaterialien bezogen und wer stellt diese her? Was unternimmt das Unternehmen, um für Sicherheit bei Lieferanten zu sorgen?


Wie kann man als Konsument sicher sein, nachhaltige und faire Kleidung zu kaufen?

Glücklicherweise gewinnen Themen wie Nachhaltigkeit und Fair Fashion immer mehr an Bedeutung. Konsumenten möchten mehr Transparenz und wollen wissen, woher ihre Kleidung kommt bzw. ob ihre Kleidung auch nachhaltig hergestellt wurde. Daher wird es für Unternehmen zunehmend wichtig, diese Informationen auch einfach an den Verbraucher zu kommunizieren.

Eine Möglichkeit, wie Verbraucher nachhaltige und faire Kleidung erkennen können, sind unterschiedliche Siegel. Dazu zählen unter anderem das GOTS-Siegel oder auch das Fair-Wear-Siegel. Das GOTS-Siegel bewertet Sozialkriterien und umwelttechnische Anforderungen für Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. Die Serien RE:THINK und Superfine Organic von mey sind bspw. schon mit dem GOTS-Siegel zertifiziert. Das Fair-Wear-Siegel bewertet faire Produktionsbedingungen der textilen Herstellungskette in Ländern wie z. B. Bangladesch, China, Indien, Tunesien und Vietnam. Da mey überwiegend in den für das Fair-Wear-Siegel unkritischen Ländern produziert, dürfen wir dieses Siegel leider nicht verwenden.

Neben diesen beiden Siegeln ist die Kleidung von mey mit unterschiedlichen weiteren Zertifikaten wie bspw. dem grünen Knopf, dem FSC-Siegel oder dem Öko-Tex-Siegel ausgezeichnet. Diese sollen es dem Verbraucher einfacher machen, nachhaltige und zertifizierte Ware zu erkennen.


Transparente Produktion bei mey

Neben diversen Siegeln war es uns schon immer wichtig, unseren Kunden einen möglichst guten Einblick in unsere Produktion zu gewähren. Bei mey fertigen wir rund 76 % in Eigenproduktion und das an unseren drei Hauptstandorten, die alle ihren Sitz in Europa haben (Albstadt, Portugal, Ungarn). Unsere Näher*innen, Stricker*innen usw. arbeiten direkt vor Ort. So können wir sicherstellen, dass alle unsere Mitarbeiter ausschließlich unter fairen Bedingungen arbeiten. Für die Ware, die wir fremdbeziehen, haben wir für alle unsere Lieferanten einen Code of Conduct erstellt. Quasi ein Verhaltensleitfaden, den unsere Lieferanten erfüllen müssen, wenn sie mit uns zusammenarbeiten wollen.


Es ist uns wichtig, die Relevanz des Themas Fair Fashion weiter zu fördern und Aufklärung zu betreiben, warum faire und nachhaltige Kleidung nicht günstig sein kann. Unternehmen, die sicherstellen wollen, dass alle verwendeten Materialien aus einer nachhaltigen Bewirtschaftung stammen und dass der komplette Wertschöpfungsprozess für alle Mitarbeiter*innen fair gestaltet wird, können kein Shirt für 2 € oder Wäsche für unter 10 € herstellen. Darüber sollten sich auch Verbraucher bewusst sein und beim Einkaufen darauf achten.

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